Der Journalist Christoph Bröder war im Jahr 2018 der Burgenblogger im Mittelrheintal und berichtet in 70 Beiträgen über die Region, die Menschen und Erlebnisse am Rhein.
Immer dabei hatte er seine Drohne, mit der er beeindruckende Aufnahmen der Landschaft aufzeichnete. Die schönsten Aufnahmen hat er nun als Film zusammengefasst und uns zu Weihnachten und zu seinem Abschied geschenkt. Danke Christoph für diesen wirklich eindrucksvollen Film über unsere Region!
Die Besonderheit dieser einzigartigen Kulturlandschaft, die seit 2002 UNESCO Weltkulturerbe ist, sind die mehr als 40 Burgen und Wehranlagen auf 67 Kilometern.
Wir starten am südlichen Ende das Welterbetals in Bingen. Der Binger Mäuseturm gilt als das Tor zum oberen Mittelrheintal. Der Turm wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts auf der kleinen Insel im Rhein erbaut. Er diente den Mainzer Erzbischöfen als Wachturm zur Zollerhebung.
Der Name Mäuseturm, der 1516 erstmals belegt ist, leitet sich wahrscheinlich von seiner Funktion als Wachturm ab, Genauer gesagt vom mittelhochdeutschen Wort Musen, was soviel wie lauern bedeutet. In diesem Sommer kam es zu einem besonderen Ereignis: Aufgrund des extremen Niedrigwasser im Rhein konnte man zu Fuß zum Mäuseturm hinüberlaufen. Zahlreiche Neugierige ließen sich diese Gelegenheit nicht entgehen.
Zwischen Trechtingshausen und Niederheimbach thront die Burg Soneck über dem Rhein. Sie ist seit Beginn des Burgenblogger Projektes auch das Domizil des Burgenbloggers. Erbaut wurde die Soneck im 11. Jahrhundert, jedoch war sie schon bald in einem schlechten baulichen Zustand und wurde 1689 von französischen Truppen zerstört. Erst 1842 unterschrieb Preußen König Friedrich Wilhelm IV zusammen mit seinen Brüdern den Vertrag für den Wiederaufbau. Sie nutzten die Burg anschließend als Jagdburg.
Oberhalb von Rheindiebach steht die Ruine Fürstenberg deren Entstehungszeit auf das frühe 13. Jahrhundert zurückgeht. Damals wurde sie im Auftrag eines Kölner Erzbischofs als Zollburg und Sicherheitsfestung errichtet. Auch sie wurde im späten 17. Jahrhundert durch französische Truppen zerstört, danach jedoch nicht wieder aufgebaut.
Bei Rheinkilometer 543 liegt die kleine Stadt Bacharach. Der Ort ist ein beliebtes Ziel für Touristen aus aller Welt, denn mit seinen engen Gassen, der Burg Stahleck, der Wernerkapelle und den alten Fachwerkhäusern ist Bacharach für viele der Inbegriff der Rheinromantik.
Nur wenige Kilometer am Rhein abwärts befindet sich eines der wohl berühmtesten Bauwerke im oberen Mittelrheintal mitten im Fluß: Die Burg Pfalzgrafenstein bei Kaub. Ungläubig halten hier ja für Jahr zahlreiche Touristen an, Um die ehemalige Zollburg zu bestaunen. Eine Burg mitten im Rhein – das ist einzigartig und das sieht man eben nicht alle Tage. Mit einer kleinen Fähre kann man während der Saison zur Burg übersetzen und sie besichtigen.
Oberwesel. Die Stadt der Türme. Bereits von weitem erkennt der Rheinreisende die Silhouette aus Schönburg roter Liebfrauenkirche und der Wehrmauer mit ihren zahlreichen Türmen. Die Stadt besteht neben der Kernstadt aus den Stadtteilen Engehöll, Dellhofen und Langscheid, welche jeweils eigene Ortsvorsteher und Ortsbeiräte haben. Und wie heißt nun der Bürgermeister von Oberwesel?
Eine nahezu magische Anziehungskraft hat der Loreley Felsen bei Sankt Goarshausen. Rund um den markanten Schieferfelsen ranken sich Mythen und sagen. Eine Legende aus dem 19. Jahrhundert zufolge kämmte eine Nixe dort ihre langen goldenen Haare und zog die Schiffer mit ihrem Gesang an. Diese achteten trotz der gefährlichen Strömung nicht mehr auf den Kurs, sodass die Schiffe auf den Felsenriffen zerschellten. Die Stelle zählt noch heute zu den gefährlichsten Abschnitten des Rheins. Weniger gefährlich, sondern viel mehr hochkarätig geht es auf dem Felsplateau zu. Auf der Freilichtbühne spielten bereits Musiker wie Genesis, Santana oder Sting.